- 1959 -

1286. Mai 7. Ratibor.

vig. b. Stanisl.

Mesco und Premislaus, Herzöge von Oppeln, Herren von Ratibor, bestimmen, um für ihre Bürger von Ratibor zum Lohn für ihre treuen Dienste einen Vorzug vor allen andern ihrer Unterthanen zu begründen, dass alle Orte, die in ihren Lande zu flämischem Recht ausgesetzt seien, Rechtsbelehrungen nur in Ratibor suchen sollten. Und auch die Bürger sollen nicht nach auswärts appelliren, selbst nicht an den Herzog, sondern in zweiter Instanz sollen eventuell fünf alljährlich vom Herzoge zu ernennende Vögte und Schulzen dazutreten ("tunc ad se vocent quinque advocatos et scultetos quos eis singulis annis secundum quod nobis visum fuerit jungere volumus").

Z.: Franz Palatin, Michalco Hofrichter, Stoygneus Kast. v. Ratibor, Wenzel dessen Bruder, Pet. v. Slawikow, Jasco Corniza, Pribizl. dessen Bruder, Mich. genannt Sirokezlowo, ausgef. durch den obersten Notar Arnold.


Aus der Bestättigung K. Max's II. von 1575 bei Tzschoppe und Stenzel 403 und darnach in Borchgrave Colonies Belges p. 348 dipl. XVI, älterer schlechterer Abdruck in Ledeburs Archiv II. 234.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.